Unterwegs

Besuch der 7b in der neu eröffneten Mahn-und Gedenkstätte

Der Grund, warum wir, die 7b, am 16.6.2015 die Mahn und Gedenkstätte in Düsseldorf besucht haben, war, dass wir im Deutschunterricht das Buch ,,Die Welle" von Morton Rhue gelesen haben. Das Buch handelt von einem Lehrer, der im Geschichtsunterricht mit seiner Klasse das Thema „Nationalsozialismus“ erarbeitet. Dabei standen schnell einige Fragen im Raum:

Wie hat Hitler es geschafft, so viele Menschen, zu solch schlimmen Dingen zu bewegen, und damit so viele Menschenleben auf dem Gewissen zu haben?
Warum haben die Deutschen nicht versucht, die Nazis an dem zu hindern, was sie taten?
Das lässt sich nicht so leicht erklären und deshalb zeigt der Lehrer den SchülerInnen im Buch in einem Experiment, wie verführbar jeder Mensch ist.
Um besser verstehen zu können, wieso sich Menschen in der Zeit des Nationalsozialismus so verhalten haben, wie sie sich verhalten haben, fuhren wir in die neu eröffnete Mahn- und Gedenkstätte auf der Mühlenstraße in Düsseldorf.

Zuerst gelangten wir in einen großen Raum, in dem man sich viele Geschichten über den Zweiten Weltkrieg und die Zeit des Nationalsozialismus durchlesen konnte. Es war sehr interessant, eine Zeitung vom Jahre 1939 zu Gesicht zu bekommen. In diesem Raum wurden wir dann in zwei Gruppen eingeteilt, welche verschiedene Aufgaben erledigen mussten. Unsere Gruppe hatte die Aufgabe, Gegenstände, die im Leben eines NSDAP-Parteimitglieds eine große Bedeutung hatten, seiner Biografie zuzuordnen, z.B. Geburtstagskerzen vom Geburtsjahr Hitlers. Dazu gingen wir in einen Raum mit vielen Dokumentationen und Biografien. Die andere Gruppe hatte die Aufgabe, eine Biografie über eine Person zu schreiben, die zur Zeit des Nationalsozialismus lebte. Dazu nutzten sie das Internet, um genaue Informationen zu bekommen. Anschließend präsentierten alle Gruppen ihre Ergebnisse. Dadurch, dass wir uns einerseits mit „Nazis“ und andererseits mit deren Opfern beschäftigt und deren Biografien auf einer Zeitleiste abgebildet hatten, wurde uns klar, dass es auf beiden Seiten um ganz normale Menschen ging.

Zum Schluss gingen wir gemeinsam in den Keller des Gebäudes. Dieser war als Unterschlupf bei Bombenangriffen für die Menschen im Umkreis gedacht. Es war erstaunlich zu sehen, dass in einen so kleinen Raum 40 Menschen reinpassten! Wenn der Türsteher gute Laune hatte, dann ließ er noch eine Familie hinein. Die restlichen Menschen mussten sich einen anderen, sicheren Unterschlupf suchen, was nicht leicht war.

Die Frage aus dem Buch „Die Welle“ wurde durch diesen Besuch natürlich auch nicht abschließend beantwortet, aber uns wurde noch einmal klar, dass wir alle verführbar sind und aufmerksam sein müssen, damit wir uns nicht durch solche Bewegungen „einfangen“ lassen.

Emily Hackmann und Victoria Ringpfeil im September 2015