Unterwegs

Buddhistischer Tempel, die Zweite

Religionsausflug zum Buddhistischen Tempel in Niederkassel - ein Bericht von Ira ter Smitten (8a)

Am 19.05.2015 sind wir, der katholische Religionskurs (8. Klasse) von Frau Kreilmann, nach Niederkassel gefahren und haben dort einen japanisch-buddhistischen-Tempel besucht. Bevor wir den japanischen Garten und den Tempel besichtigen konnten, fragte unser Leiter Herr Röllicke uns, was wir alles schon über den Buddhismus wissen würden und erzählte uns noch einige weitere interessante Dinge über den Buddhismus. Der Buddhismus ist die viertgrößte Weltreligion nach dem Christentum, dem Islam und dem Hinduismus. Die Buddhisten berufen sich auf die Lehre des „historischen“ Buddhas (= „Erwachter“), der in Nordindien im 5. oder im 6. Jahrhundert v. Chr. gelebt haben soll und den ewigen Kreislauf der Wiedergeburt durchbrochen hat. Buddhisten versuchen, ihm dies gleich zu tun, indem sie den edlen achtfachen Pfad befolgen. Dieser besteht aus: 1. rechter Ansicht, 2. rechtem Wollen, 3. rechter Rede, 4. rechtem Handeln, 5. rechtem Leben ,6. rechter Anstrengung, 7. rechter Achtsamkeit und 8. rechter Meditation. Wenn sie diese Dinge befolgen, können sie wie Buddha ins Nirwana gelangen – dem Ort, zu dem die Seele nach dem Durchbrechen des ewigen Kreislaufes der Wiedergeburt wandert. Weiter erklärte Herr Röllicke uns, dass der Dalai Lama nicht das Oberhaupt des gesamten Buddhismus sei, sondern nur vom tibetischen Buddhismus.
Der Eingang zum japanischen Garten war ein großes Tor mit einer Schwelle, über die man gehen musste. Bevor wir über diese Schwelle treten durften, erklärte unser Leiter uns, dass jeder Buddhist - bevor er den Tempel betritt und über diese Schwelle schreitet - ein Gelübde ablegt, was so viel wie ein Vertrag sei, um zu bestätigen, dass man die Lehre Buddhas befolgt und den Frieden im Tempel bewahrt.
Als wir in den japanischen Garten hineingingen, stellten wir uns vor einen Brunnen mit Wasser, wo uns Herr Röllicke erzählte, dass sich hier Buddhisten reinigen können und von schlechtem Karma befreit werden. Karma heißt wortwörtlich Wirken oder auch Tat. Das Karma, das man im Laufe des Lebens durch seine Entscheidungen oder Handlungen sammelt, hat Auswirkungen auf das nächste Leben, also auf die Wiedergeburt. Je mehr gute Taten man vollbringt, desto mehr gutes Karma sammelt man und desto bessere Chancen hat man, im nächsten Leben als etwas Hochrangiges wiedergeboren zu werden.
Wir gingen weiter durch den Garten in Richtung Tempel und kamen an einer großen Glocke vorbei. Herr Röllicke erzählte uns, dass bei Zeremonien diese Glocke bis zu 10 Mal angestoßen wird und der nächste Stoß erst nach dem Verklingen der Glocke folgt, was manchmal bis zu 10 Minuten pro Glockenschlag dauern kann. Bevor wir in den Tempel gehen konnten, mussten wir in einem kleinen Vorraum unsere Schuhe ausziehen, denn man durfte nur ohne Schuhe den Tempel betreten, was auch zur Entspannung helfen sollte, da der Tempelboden mit weichem Teppich ausgelegt war. Während einer Zeremonie soll man sich auch nur auf Knien bewegen oder bis dahin gehen, wo man sich hinsetzen möchte. Vor einer Zeremonie schlägt ein Priester 10 Mal eine Klangschale an und sagt immer leiser und leiser werdend 10 Mal „namu amida butzu“, was soviel bedeutet wie: „totale Hingabe, unermäßliches Leben Buddhas“. Der Altar im Tempel darf nur von den Priestern betreten werden und auch die Priester selbst dürfen einige bestimmte Bereiche nicht betreten, da sie heilig sind. Deshalb wird der Altar auch nur von den Priestern gesäubert und geschmückt. Nachdem wir den Tempel und den Garten besichtigt hatten, sind wir in ein japanisches Gästehaus gegangen, in dem die Leute früher auf Matten, die je 1,80 x 0,60 cm lang und breit waren, schliefen. So passten auf kleinem Raum bis zu 8 Leute direkt nebeneinander. In dem Gästehaus befindet sich ein kleiner Teeraum sowie eine Toilette und eine kleine Küche. Von den Zimmern aus konnte man direkt auf den Garten schauen, aber man darf diesen nicht betreten.

Und so endete unser Besuch in Niederkassel! Wir haben durch die Führung vieles dazu gelernt und ich kann einen Besuch im buddhistischen Tempel nur empfehlen.

Ausflug zum EKO-Haus - ein Bericht von Giovanna Gauß (8d)

Am 19.05.15 haben wir mit dem Religionskurs der Stufe 8 von Frau Kreilmann einen Ausflug zum EKO-Haus unternommen. Das „EKO-Haus der Japanischen Kultur“ ist der einzige von Japanern errichtete buddhistische Tempel in Europa und befindet sich in Düsseldorf Niederkassel. Um den Tempel herum sind verschiedene andere Bauwerke angeordnet, wie z. B. ein Kindergarten, eine Bibliothek oder ein Gästehaus. Zur Anlage gehört auch der bekannte Japanische Garten, den wir als Erstes besichtigten. Herr Röllicke führte unsere Gruppe und erklärte uns Tradition, Zweck, Sinn und Hintergrund des Gartens. Bevor wir den Garten durch ein großes Tor betreten durften, erzählte uns Herr Röllicke, was der Sinn des Gartens sei und wofür er steht: innerer Frieden! Deshalb sollten wir im Garten möglichst nicht sprechen. Er sagte auch, dass jeder Buddhist, der durch dieses Tor schreitet, ein Gelübde ablegen würde. Nachdem wir noch ein wenig über den Buddhismus gesprochen hatten, durften wir endlich durch das Tor in den Garten treten – mucksmäuschenstill !
Zunächst gelangten wir an einen Brunnen, der direkt hinter dem Tor stand. Mit dem Wasser wäscht man sich „rein“ für ein „gutes Karma“. Auch im christlichen Glauben steht das Wasser für Reinigung und Neuanfang, die Taufe und Segen. Danach kamen wir zu einer Glocke, die vor dem Tempel steht. Der Glockenturm ist 8,25 m hoch. Das Läuten der in Japan hergestellten Glocke wird von gläubigen Buddhisten als Stimme Buddhas verstanden. Silvester läutet die Glocke 108 Mal, um die 108 menschlichen Leiden zu vertreiben.
Danach gingen wir in den Tempel. Dort sollten wir zuerst die Schuhe ausziehen, um den Gebetsraum zu betreten. Dieser ist komplett mit Teppichboden ausgelegt. Vorne an der Wand war eine Empore,geschmückt mit reichlich Gold und Abbildungen bzw. Statuen von Buddha. Die Wände des Raumes sollen das Reine Land darstellen und zeigten Blumen, Tiere und wunderschöne Hügellandschaften. Herr Röllicke erklärte uns auch den Ablauf von buddhistischen Zeremonien und forderte uns dann auf, ins Gästehaus zu gehen. Dieses besteht aus einem Grundgerüst, in dem man die Wände, die aus zwischen Holz gespanntem Pergament bestehen, so verschieben kann, dass immer wieder ganz neue Räume entstehen. Im Haus gibt es keine Heizung und keine dicken Wände, nur die Pergamentwände und Fenster. In diesen Zimmern kann man jede Jahreszeit mitfühlen, weil die Innentemperatur der Außentemperatur entspricht. Dies ist so gewollt, weil Buddhisten sich der Natur so nah fühlen wollen. Deshalb schlafen sie auch auf dem Holzboden, auf dem nur eine Bambusmatte liegt. Sie haben kein Bett, wie wir es benutzen, nur diese Matte auf dem nackten Boden!!! Direkt neben diesen Gästezimmern gibt es außerdem einen Tee- und einen Waschraum.

Wir alle waren begeistert und traurig, dass die Führung damit schon zu Ende war. Nach einer freundlichen Verabschiedung fuhren wir mit dem Bus zurück zur Schule.
Dieser schöne Tag wird uns in Erinnerung bleiben!!!!