Leseförderung

Orientiert an neuen Ergebnissen der Leseforschung ist das Konzept der Leseförderung am Marie-Curie-Gymnasium insgesamt darauf ausgerichtet, Leseinteresse und Lesepraxis nachhaltig zu motivieren. Dabei steht der kommunikative Aspekt des Lesens im Vordergrund, also nicht die kulturelle Lesetechnik, sondern die Lesepraxis. Lese- und Lernstrategien müssen in diesem Zusammenhang natürlich auch erlernt werden, die kommunikative Einbettung des Lesens aber steht im Vordergrund der Leseförderung am MCG. Lesekompetenz bedeutet in diesem Sinne eine „Befähigung zu kultureller Teilhabe“ (Bettina Hurrelmann). Der Leseunterricht, der zunächst vor allem im Deutschunterricht angesiedelt ist, kann die Lesekompetenz nicht alleine erreichen, sondern ist auf gemeinsame Aktivitäten von Schule, Elternhaus und anderen Verbündeten (Stadtbüchereien, Stiftung Lesen usw.) angewiesen. In diesem Sinne versteht sich die Leseförderung am MCG als eine Vernetzung verschiedener Instanzen und Angebote. So nehmen jeweils zwei Schülerinnen oder Schüler jeder sechsten Klasse im Herbst jeden Jahres am Vorlesewettbewerb des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels teil. Im Rahmen dieses Wettbewerbs lesen sie in der Schule aus vorbereiteten und fremden Büchern vor. Die Schulsiegerin oder der Schulsieger vertritt die Schule auf Stadtebene.

Außerdem präsentieren Schülerinnen und Schüler ihren Eltern fremde und eigene Gedichte im Rahmen eines Cafés, d.h. sie tragen Gedichte szenisch oder durch Bilder unterstützt vor. Auch filmische Umsetzungen von Gedichten werden den Eltern vorgestellt.

Im Rahmen der Auswahl einer Lektüre in der fünften Jahrgangsstufe stellen Schülerinnen und Schüler ihre Lieblingsbücher durch kleine Spielstücke oder selbst gestaltete Objekte vor. Dazu basteln sie Modelle, die so oder ähnlich als Werbeträger in Schaufenstern von Buchhandlungen stehen könnten und in den Vitrinen im Foyer der Schule ausgestellt werden.

In Kooperation mit einer Gerresheimer Buchhandlung erhalten die Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen außerdem das Buch zum Welttag des Buches im April und erfahren durch das gemeinsame Lesen und die Besprechung von kurzen Geschichten Anstöße für die private Lektüre.

Die Stiftung Lesen versendet regelmäßig Materialien zu neuen Büchern, Filmen oder speziellen Themenbereichen mit entsprechenden Wettbewerben, an denen die Schüler teilnehmen können. Das zur Verfügung gestellte Unterrichtsmaterial wird in verschiedenen Jahrgangsstufen eingesetzt.

In der fünften bzw. sechsten Jahrgangsstufe nehmen die Schüler an einer Führung durch die Stadtteilbücherei teil und werden mit verschiedenen Recherchemethoden vertraut gemacht. Außerdem nehmen wir das Angebot der Bücherei wahr, Bücherkisten zu einzelnen Themen auszuleihen.

Während der Projekttage „Lernen lernen“ erarbeiten die Schülerinnen und Schüler der fünften Klassen verschiedene Lesetechniken z.B. zum schnellen, sinnentnehmenden Lesen.

Das Internetprojekt Antolin (www.antolin.de) fördert Lesen durch einen Wettbewerb. Die Schüler der fünften oder sechsten Klassen können im Internet Fragen zu von ihnen gelesenen Büchern beantworten und dadurch Punkte erwerben. Die Kontrolle erfolgt durch den Lehrer und wird durch einen wöchentlichen Aushang der Bestenliste und eine Prämierung auf Klassenebene öffentlich gemacht.

Verschiedene Autorinnen und Autoren, darunter wiederholt die Düsseldorfer Autorin Gina Mayer, lesen Schülerinnen und Schülern aus ihren Romanen vor. Außerdem erhalten diese in einem lebhaften Gespräch Einblick in eine „Autorenwerkstatt“.

Neu etabliert wurde an der Schule eine von Schülerinnen und Schülern betreute Bücherausleihe im neuen Aufenthaltsraum im Foyerbereich während der beiden großen Pausen.

I. Beiermann
Stand: Dezember 2014