Mädchen- und Jungenförderung

Unsere Realität ist nicht geschlechtsneutral. Daher ist ein Teil unseres Schulprogramms die kritische Reflexion und Veränderung von Männlichkeits- und Weiblichkeitsbildern. Gender Mainstreaming ist unserer Ansicht nach sinnvoll, weil beide Geschlechter davon profitieren.

Jungen als auch Mädchen sollen ermutigt werden, ihr Verhaltensrepertoire unabhängig von Geschlechterrollen zu erproben und erweitern. Dies gilt für das tägliche Miteinander als auch für die für die spätere Berufswahl.
Auch achten wir darauf, die Klassenlehrerteams möglichst geschlechterparitätisch zu besetzen, damit Jungen als auch Mädchen einen gleichgeschlechtlichen Ansprechpartner haben.
Da Jungen in Problemsituationen oft anders agieren, sie anders ansprechbar sind als Mädchen und ihnen mitunter Identifikationsfiguren fehlen, haben wir nun auch einen männlichen Beratungslehrer, der gezielt auf deren spezielle Bedürfnisse eingeht. Zudem setzt sich ein kleines Team von jungen männlichen Kollegen für Jungenförderung am Marie-Curie-Gymnasium ein.

In einigen Fachgruppen agieren sogenannte Gendercoaches als Impulsgeber für einen geschlechtersensiblem Umgang in den jeweiligen Fächern. Diverse Unterrichtsreihen in unterschiedlichen Fächern, thematisieren die Themenfelder Geschlechterklischees, Rollenvorstellungen oder nehmen einfach in besonderer Weise Rücksicht auf geschlechtsspezifische Interessenslagen von Mädchen und Jungen.

Seit 2008 nimmt die gesamte Jahrgangsstufe 8 am Girls- und Boys-Day teil. An diesem Tag werden in geschlechtergetrennten Gruppen die Themen Körperlichkeit und Essstörungen bearbeitet.
Ziel ist es hier das Eingeengt-werden durch Rollenbilder bewusst zu machen und somit den Heranwachsenden die Vielfalt ihrer Entwicklungsmöglichkeiten jenseits vermeintlicher Gestaltungsschranken zu eröffnen.

Auch bei der Wahl des Differenzierungsbereichs II oder der Wahl der Leistungskurse ermutigen wir gezielt unsere Schülerinnen und Schüler ihre Entscheidungen jenseits von Rollenerwartungen zu treffen. In der Oberstufe werden gerade in den Naturwissenschaften die Schülerinnen systematisch ermutigt sich an traditionell männlich besetzte Berufszweige heran zu wagen.

Und nicht zuletzt sind die im Schulprogramm traditionell verankerten offenen Unterrichtsformen wie Freiarbeit und kooperatives Lernen geschlechtergerechte Unterrichtsmethoden: Gruppen- und Partnerarbeit kommt gemeinhin der Kommunikations- und Arbeitsweise der Mädchen entgegen und schult die sozialen Kompetenzen von Jungen.

D. Tiedge
Stand: Dezember 2014