Unterwegs

Exkursion des Englisch LKs zur GDS Schuhmesse 2015

Im Rahmen unseres Unterrichtsthemas “Globalisierung” entschied sich unser Englisch Leistungskurs von Frau Walther dazu, die GDS Schuhmesse zu besuchen. Doch bevor ich von unserem Aufenthalt und Eindrücken dieser Messe berichte, stelle ich zunächst einmal die GDS Schuhmesse im Allgemeinen vor.

Die GDS (Große Deutsche Schuhmusterschau) findet in einem halbjährlichem Turnus in Düsseldorf statt: Im Frühjahr und im Herbst, wobei dann jeweils die Winter- bzw. Sommerkollektion für das nächste Jahr vorgestellt wird. Als Fachmesse richtet sich die GDS natürlich an die Angehörigen der Schuhbranche, insbesondere an Einkäufer des Schuhfachhandels und ist auch nur für diese frei zugänglich.

So haben Außenstehende in der Regel eigentlich keine Chance, Zugang zur Messe zu gelangen, jedoch hat Frau Walther diverse Anfragen an die Messe gesendet und somit wurde uns die Erlaubnis erteilt, die Messe besuchen zu können, was vor allem durch unsere geringe Anzahl an Kursteilnehmern von 13 Leuten möglich war.

Ausgestellt werden bei der GDS, wie der Name schon sagt, insbesondere Damen-, Herren- und Kinderschuhe für alle Anlässe. Darüber hinaus umfasst das Warenverzeichnis der größten Schuhmesse Deutschlands zum einen Spezialschuhe, wie z.B. Sport- und Hausschuhe, aber auch Schuhzubehör oder Accessoires, wie Taschen oder Gürtel. Daneben werden auch Schaufenstergestaltung und Ladenbau für Schuhfachgeschäfte sowie Warenwirtschaftssysteme für den Schuhhandel thematisiert.

Es werden mehr als 3000 Kollektionen von rund 1500 Ausstellern aus ca. 50 Ländern ausgestellt. Als globale Leitmesse ist die GDS nicht nur ein Treffpunkt der wichtigsten Hersteller und Einkäufer für Schuhe und Accessoires, hier kommen auch herausragende Trends zum Vorschein.

Am Donnerstag, den 5. Februar 2015 wurde unser Englisch Leistungskurs um 15:15 am Messerverwaltungsgebäude von Herrn Marek Chormik in Empfang genommen, der generell für Besuchergruppen auf der Messe verantwortlich ist. Zudem begleitete uns der Besitzer des Schuhhandels Kern, Peter Kern, über das Messegelände.

Sie führten uns zunächst zu einer Modenschau von spanischen Designern, die wir uns ca. 20 Minuten anschauten.

Im Anschluss daran gingen wir in die Asia Halle, wo jedem von uns nach dem Betreten dieser Halle direkt ein relativ starker Plastikgeruch in die Nase stieg. Dort befanden sich große Mengen an Schuhen von asiatischen Designern. Nach genauerem Hinsehen bestätigte sich der Eindruck, dass es sich beim Schuhsortiment dieser Halle um relativ günstig verarbeitete Kunstlederware aus Asien handelt. Herr Kern berichtete uns, dass 2/3, also knapp 67% der verkauften Schuhe in dieser Asia Halle geordert werden. Nachfolger sind Spanien und Italien. Grund für die so große Dominanz der asiatischen Ware ist überwiegend natürlich der Preis, da eine günstigere Verarbeitung natürlich auch für einen geringeren Verkaufspreis spricht. Designerschuh Luxusmarken wie z.B. Gucci oder Prada sind natürlich aufgrund ihrer Produktion in Italien weitaus teurer als in Asien produzierte Schuhe.

Danach begaben wir uns in das Verwaltungsgebäude der Messe, wo wir eine Präsentation über den ,,Messestandort Düsseldorf'' erhielten. Hierbei lernten wir wie eine Messe generell abläuft und was einen Messestandort alles ausmacht. Komplementär dazu wurden uns diverse Statistiken der Messe Düsseldorf als Veranstalter und als Unternehmen generell gezeigt und dessen Zusammensetzung. Dabei brachten wir einige interessante Fakten in Erfahrung. Uns wurde zum Beispiel erzählt, dass die “Drupa”, gefolgt von der “Boo”t, die größte Messe Düsseldorfs ist. Zudem erklärte man uns, dass Düsseldorf auf Grund seiner Lage, genau im Zentrum Europas, als Messestandort optimal geeignet ist.

Nachdem wir über Düsseldorf als Messestandort und das Unternehmen Messe Düsseldorf GmbH gut informiert waren, marschierten wir in Richtung Halle 7, wo die ,,RICHTIG WICHTIG'' – Veranstaltung unter dem Motto ,,Paris live'' stattfand. Hier wurden uns Inspirationen rund um den Eifelturm mit diversen Pariser Schauplätzen und Animationen geboten. In diesem Teil der Messe wurden einerseits Kleidung und Accessoires, hauptsächlich im Street- und Old-School-Look ausgestellt, andererseits wurden aber auch erstaunliche Methoden des Store Designs, wie z.B. ein Schuh, dem aufgrund eines in der Sohle integrierten Magnetfeldes die Optik verliehen wird, als würde er frei in der Luft schweben.

Doch in dieser Halle 7 haben wir nicht nur ansprechende Liveacts, wie BMX- oder Skate-Shows, außergewöhnliche und attraktive Kleidung, und ausgefallene Store Designs zu sehen bekommen, wir lernten den Schuhdesigner Eddi Mackowiak kennen, der unmittelbar nach der Messe sogar nochmal unseren Englischkurs in der Schule besuchte.

Die Förderung junger Designer steht bei RICHTIG WICHTIG im Mittelpunkt, mit rund 100 Ausstellern rund um das Thema Schuh und Accessoires. Unter ihnen sind gestandene Profis ebenso wie frischgebackene Modeschulabsolventen, denen Eddi Mackowiak Patenschaften von Firmen wie Veltins, Beachers und Gant vermittelt, um ihnen einen eigenen Stand auf der Messe zu ermöglichen. Dies ist für die Jungdesigner eine große Chance, sich zu zeigen. “Denn nur mit Beziehungen, Durchsetzungsvermögen und natürlich auch Selbstbewusstsein, hat man die Chance sich in der Schuhbranche wirklich zu etablieren. Ansonsten ist es schwierig, gar unmöglich'', erklärte uns Mackowiak.

Nach einer durchaus informativen, aber auch amüsanten Tour durch das kleine Pariser Dorf begaben wir uns in die Halle 9, welche die letzte Station unserer Messetour war. Dort fand man klassische Designermarken, die ihre Schuhe, für die kommende Wintersaison ausstellten. Jedoch waren auch hier, wie zuvor auf der gesamten Messe, (leider) keine dieser Waren für den Verkauf bestimmt, sondern dienten nur Ausstellungszwecken.

Zwei Wochen nachdem wir Bekanntschaft mit Eddi Mackowiak auf der Messe schlossen, besuchte er uns im Englischunterricht. Dabei informierte er uns, wie es sich natürlich für einen Englisch Leistungskurs gehört, komplett auf Englisch über die Welt der Schuhbranche und ihre Karrieremöglichkeiten. Dabei vermittelte er uns durchaus interessante und für uns auch neue Fakten, wie z.B. dass Schuhdesigner sich untereinander immer Ideen abschauen, um Inspirationen zu bekommen und Beziehungen in dieser Branche extrem wichtig sind. Ohne jegliche Beziehungen ist es, auch wenn man gute Entwürfe und Ideen hat, extrem schwer sich im Schuhbusiness zu etablieren, da einem einem nicht die Möglichkeit gegeben wird, seine Sachen zu präsentieren. Man hat also ohne spezielle Kontakte extrem große Schwierigkeiten mit der Vermarktung.

Zudem erläuterte er uns seine Karriere: Er studierte Medizin und war Anästhesist. Jedoch hat er an diesem Beruf nie wirklich Spaß gehabt und traf er die Entscheidung, seinen Beruf zu wechseln. Ein Bekannter von ihm, der mehrere Schuhgeschäfte führte, stellte Herrn Mackowiak eine Dame aus Köln vor, die einen redegewandten und besonderen Typen für ihre Schuhfirma suchte. Über diesen Weg schaffte Herr Mackowiak den Sprung in die Schuhbranche und hat sich bis dato zu einer echten Größe entwickelt.

Marco Göth