Sport


Mittlerweile sind zwei Jahre ins Land gezogen, seit ich an dieser Schule zu unterrichten begann, und ich nutze den Anlass des fünfzigjährigen Jubiläums, um innezugehen und meine Erfahrungen mit den Erwartungen und Wünschen an das Lehrerdasein abzugleichen; gleichzeitig will ich aber auch die Chance nutzen, um die Bestrebungen, Projekte und die vergangene und anstehende Arbeit unserer aktiven Sportfachschaft vorzustellen.

Meinen ersten Eindruck bezüglich des Sporttreibens am MCG gewann ich im Juni des Jahres 2010, als ich erstmalig das Schulgelände und somit auch die hiesigen Sportstätten betrat. Während meines Rundganges mit dem freundlichen und herzlichen Dr. Münnix strahlten nicht nur die Sonne am azurblauen Himmel über die imposante, neue Vierfachsporthalle, sondern auch meine zukünftigen Sportkolleginnen und -kollegen. Ein Blick in die reichlich ausgestatteten Geräteräume und Spinde verriet sofort, welch mannigfaltige Möglichkeiten, einen attraktiven und modernen Sportunterricht gestalten zu können, sich hier eröffnen würden. Im August des selben Jahres war es dann soweit, ich erhielt meine ersten Sportklassen: eine 5, 7 und 9 sowie einen Sportkurs des 11. Jahrganges. Alle für sich einzigartig und dennoch eine repräsentative Stichprobengröße, um nun auch die vielseitige Schülerschaft kennenlernen zu dürfen. Selbstverständlich gab es natürlich auch Situationen, in denen meine Liebe zum Fach durch die Erwartungen und Haltungen seitens der Schülerinnen und Schüler zu unseren Sportvorhaben getrübt wurde, doch zeigte sich immer, dass alle, mal mehr, mal weniger, grundsätzlich dem sportlichen Treiben positiv und aufgeschlossen gegenüber stehen und gerne auch mal angespornt werden wollen.

Aufgrund dieser guten Rahmenbedingungen kommt es auch nicht selten vor, dass wir (die Sportlehrerinnen und Sportlehrer) gerne auch Mühen auf uns nehmen, um größere Sportvorhaben anzubieten, wie zum Beispiel eine Ski- und Snowboardfreizeit in der Jahrgangsstufe 7, fächerübergreifend die Geschlechterwahrnehmung anhand eines Fitnessprojektes in einem Fitnessstudio thematisieren, Exkursionen nach Langenfeld zum Wasserskifahren, Unterrichtsvorhaben zum Eis(kunst)laufen gestalten, Sportkursprofile zum Thema Klettern errichten, uns Tanzlehrer in die Schule holen, oder, oder, oder … Auf der anderen Seite profitieren wir auch von den Umständen, dass wir viele herausragende Sportlerinnen und Sportler in der Schülerschaft haben, die immer wieder uns als Experten unterstützen oder gar komplette Einheiten in den Klassen und Kursen vorstellen.

Mit Beginn des neuen Schuljahres 2012/2013 steht die Sportfachschaft vor der Herausforderung und somit gleichzeitig vor der Chance, ein neues schulinternes Curriculum zu erstellen, aus welchem auch die Schülerinnen und Schüler klar entnehmen können, was seitens des Landes NRW von ihnen gefordert wird. Dieses soll aber nicht darin münden, etwaigen Leistungsdruck verspüren zu lassen, sondern eher als Hilfe zur Selbstverortung verstanden werden, bei den zu erwerbenden, formulierten Kompetenzen innerhalb der entsprechenden Entwicklungsstadien des Kindes / des Jugendlichen und dadurch schlussfolglich die eigene sportliche Leistung angemessen und selbsterfahren würdigen zu können. Diesen Punkt möchte die Sportfachschaft insbesondere hervorheben, da wir in der heutigen Gesellschaft  allzuleicht  verleitet werden, die eigene Leistung mit den sportlichen Leistungen und Fähigkeiten von schillernden und in Szene gesetzten Persönlichkeiten aus der Medienwelt vergleichen zu wollen. Dadurch wird auch der Blick auf die eigene Leistung eingetrübt und wir vergessen gleichzeitig, dass die Freude am Sport, an der Bewegung und am Spiel einzig aus dem Handeln selbst hervorgeht und nicht aus einem Vergleich dieser mit einer medialen sportlichen Darstellung. Denn nur durch das Erlangen eines Bewusstseins diesbezüglich erreichen wir unser schulisches vornehmlichstes Ziel, die Schülerinnen und Schüler anzuleiten, ein Leben lang Freude an Sport, Bewegung und Spiel zu erfahren. Mit sportlichen Grüßen

S. Alegre-Castillo