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Girls’ Day 2016

Auch in diesem Jahr fand am 28. April der „Boys’ and Girls’ Day“ statt. Der Girls’ Day ist traditionell ein Aktionstag, der speziell Mädchen und Frauen motivieren soll, technische und naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen. Mädchen sollen sog. „Männerberufe“ besser kennen lernen und einen kleinen Schritt in Richtung Nachwuchsförderung gehen. Außerdem informiert der Girls’ Day über Karrierechancen und Ausbildungswege und gewährt erste Einblicke in die Arbeitswelt. Seit der Gründung dieser Aktion im Jahre 2001 haben etwa 1,7 Millionen Mädchen in ganz Deutschland teilgenommen. Im Jahre 2011 wurde das Gegenstück, der „Boys’ Day“, geboren.

Auch das Marie-Curie-Gymnasium nahm wieder am „Boys’and Girls’ Day“ teil und organisierte für die Schülerinnen und Schüler der 8. Klassen ein vielfältiges Programm. Es gab verschiedene Projekte, zwischen denen sich die Schüler entscheiden konnten, bspw. ein Projekt, das sich auf journalistisches Schreiben spezialisierte, ein weiteres, in dem die Mädchen kreativ lernten, dass Physik auch Spaß machen kann, ein Projekt, in dem sie mit Selbstverteidigung bekannt gemacht wurden und eines, bei dem sie über Krankheiten wie Magersucht aufgeklärt wurden. Eine weitere Möglichkeit war das Projekt, bei dem die Schülerinnen einen Ausflug außerhalb der Schule machten und ihnen verschiedene Berufe vorgestellt wurden.

Der Tag startete für alle 8. Klassen um 8:30 Uhr am MCG, wo sich die Mädchen und Jungen trennten. Die Mädchen fanden sich nun alle in einem Klassenraum zusammen und machten ein Quiz, bei denen sie Fragen rund um typische Mädchenthemen beantworteten. Die Auswertung war für alle überraschend: wer hätte gedacht, dass bloß 8% der jungen Männer zwischen 16 und 18 Jahren der Aussage „Ich möchte mich in meiner Zukunft hauptsächlich um Kinder und Haushalt kümmern“ zustimmen? Auch bei der Frage, ob mehr Mädchen oder mehr Jungen im Alter zwischen 11 und 17 Jahren regelmäßig Alkohol trinken, sah man unschlüssige Blicke. Wenige hätten geschätzt, dass es tatsächlich mehr Jungen sind. Danach begaben sich die Mädchen in die von ihnen gewählten Projekte.

In dem von mir gewählten journalistischen Projekt überlegten wir uns Fragen zu den heutigen Schönheitsidealen und typischen Mädchenklischees und befragten Lehrer und Passanten auf dem Marktplatz. Stimmen die Leute tatsächlich albernen Mädchenklischees und Vorurteilen zu? Die Antworten schienen vorhersehbar. Wenn wir sie fragten, wer länger im Bad brauche, Mädchen oder Jungs, fielen die Antworten größtenteils gleich aus: Mädchen natürlich. Kritisch beäugten wir diese Aussagen, doch bei der Frage, was das heutige Schönheitsideal sei, antworteten alle sehr bescheiden, der Charakter und die Ausstrahlung seien wichtiger als das äußere Erscheinungsbild. Abschließend fassten wir unsere Auswertungen in einem Bericht zusammen und konnten dadurch weitere journalistische Erfahrungen sammeln.

Auch mussten wir manchmal über unseren eigenen Schatten springen, wenn wir auf fremde Leute zugingen. Die Reaktionen der Menschen waren sehr unterschiedlich: ältere Leute reagierten teilweise zurückhaltend , jüngere Menschen reagierten hingegen offener, waren aber bei ihren Antworten sehr vorsichtig und bedacht, nichts Falsches zu sagen. Doch waren die Reaktionen nicht immer zuvorkommend. Wir lernten auch, es uns nicht zu sehr zu Herzen zu nehmen, wenn uns einfach mal der Rücken zugewendet oder wir abgeschüttelt wurden, .

Zum Schluss trafen sich alle Mädchen noch einmal zu einer Nachbesprechung und konnten schließlich, nach einem langen und interessanten Tag, mit viel neuem Wissen und neuen Erfahrungen nach Hause fahren.

Als Fazit lässt sich sagen, dass viele Mädchenklischees zum Glück wirklich Klischees bleiben. Egal ob man nun weiß, wie man sich selber verteidigt, mehr über die Gefahren der Magersucht erfahren hat und überlegt, vielleicht doch lieber mit seinem Körper, so wie er ist, zufrieden zu sein, ob man nun über viele neue Berufe Bescheid weiß, man gelernt hat, dass Physik nicht immer langweilig ist, oder ob man redaktionelle Erfahrungen sammeln konnte – der Tag hat sich auf jeden Fall gelohnt!

Linn Quesada (8d)