Unterwegs

Rundgang entlang des Gedenk- und Kunstprojekts Stolpersteine in Düsseldorf Gerresheim

In der Geschichtsstunde, in der unser Geschichtslehrer Herr Lüking uns über die Judenverfolgung im Nationalsozialismus berichtete, war es absolut ruhig. Wir stellten uns die Frage, wie es dazu kam, dass so viele Menschen noch vor weniger als 100 Jahren andere grausam gequält und ermordet hatten und ob auch wir und unsere heutige Gesellschaft zu so etwas in der Lage wären.

Im Deutschunterricht hatten wir das Drama „Andorra“ gelesen, das sich ohne den Kontext des Nationalsozialismus modelhaft mit dem Antisemitismus befasst. Durch die Anregungen aus beiden Fächern war unser Interesse geweckt und wir beschlossen, um uns noch intensiver mit der Thematik zu befassen, am 8.6.16 einen von der Mahn- und Gedenkstätte Düsseldorf durchgeführten Rundgang in der unmittelbaren Umgebung der Schule durch das ehemals jüdische Gerresheim zu machen.

Um ca. 11 Uhr ging die Klasse zum Treffpunkt nahe der Straßenbahnhaltestelle „Gerresheim Rathaus“. Dort angekommen wurde die Klasse in zwei Gruppen aufgeteilt, welche von jeweils einer Historikerin geleitet wurden. Wir machten uns nun auf den Weg zu den ersten drei Stolpersteinen an der Ecke Heyestraße/Schönaustraße in Gerresheim.

Die Stolpersteine befinden sich immer an der Adresse, welche als letzter freiwilliger Wohnort gilt, denn die Juden aus Gerresheim wurden größtenteils zwangsumgesiedelt, bevor sie deportiert wurden. Auf den Steinen ist eine Gravur mit Name, Geburtsdatum und Todesjahr zu sehen. Die so genannten Stolpersteine können von Angehörigen der Familien oder auch von Schulen beantragt werden und mit dem Einverständnis der Familien für 150 Euro verlegt werden. In Düsseldorf gibt es um die 300 Steine, in Hamburg sind es mehrere Tausend. Wir gingen daraufhin weiter auf die Dreherstraße, dort befinden sich ebenfalls 3 Steine. In diesem Fall stehen sie für eine ganze Familie.

Zusammenfassend war es für unsere Klasse ein sehr informativer Ausflug, bei dem es besonders interessant war, über die lokalen Einzelschicksale und verfolgte Personen anhand der Stolpersteine zu erfahren. Von unserer Seite aus ist so eine Exkursion daher auch für weitere Jahrgänge empfehlenswert.

Jannik Henneke und Pascal Schumacher und die Klasse 9a