Wettbewerbe

Teamtagebuch: Berlin 2016 JTFO Bundesfinale Tennis Jungen WK III

Tag 1 in Berlin: Ein toller Turniertag neigt sich dem Ende.

Trotz des 1:5 gegen BW ist die Stimmung super. Sven konnte trotz leichter Grippe seine Klasse zeigen und auch mit 8:6 das Spiel für sich entscheiden.

Max war bis zum 5:5 mit seinem Gegner gleichauf, musste sich aber dann doch mit 6:8 geschlagen geben. Das hohe Niveau setzte sich dann auf Position 3 und 4 fort, sodass Hendrik und Tim trotz ausgeglichenen Ballwechseln das Nachsehen hatten. Egal, mit Spaß ging es dann in die Doppel...Malte kam für Tim ins Spiel, aber auch die Doppel waren von BW wieder sehr gut besetzt. Dadurch ließen sich die Jungs aber nicht unterkriegen und es wurde dann auch schon das Nachmittagsprogramm geplant. Berlin per Bike!..

Dank der guten Ortskenntnissen von Herrn Wörner war die Tour auch schnell geplant:.. Bikini- Bar, Siegessäule, Sony-Center, Berliner Mauer, Holocaust-Mahnmal, Brandenburger Tor, Reichstagsgebäude, Paul-Löbbe- Haus, Bundeskanzleramt..... Nachdem wir dann, nach einer kurzen Fahrrad-Prüfung die Fahrtauglichkeit der Jungs und der Räder ( Sattelschaden und zu geringer Luftdruck) das Go geben konnten, ging es dann auch schon durch Berlin. Zum Abschluss der Tour gab es dann auch ein ZDF - Probeinterview an unser Team- Herr Wörner läßt auch nichts aus, um die Schüler auf das Leben nach der Schule perfekt vorzubereiten.

Um 17:15 musste ich die Gruppe dann in Richtung Hbf. verlassen. Bis dahin gab es keine Verletzten sowohl bei uns als auch bei den Passanten...(ich hoffe, das ist auch so geblieben :-).

So…jetzt heißt es nur noch "Daumen-Drücken" und viel Erfolg bei den weiteren Spielen.

Danke an Herrn Heym für den ausführlichen Bericht über unsere Aktivitäten am "ersten" Turniertag. Der Abend ist nach allen Geschehnissen schnell zusammengefasst. Wir haben uns gemeinsam über das Buffet im Hotel hergemacht und anschließend hat sich jeder in sein Zimmer zurückgezogen. So konnten sich Schüler und Lehrer individuell auf Tag 2 vorbereiten. Im Klartext: ...keiner ward mehr gesehen oder gehört.

Tag 2 in Berlin:

Treffen war wie auch am Montag bereits um 6.45 Uhr beim Frühstück, wo die Teller mit mehreren Brötchen, mindestens 4 Eiern pro Kopf und natürlich Nuss-Nugat-Creme als bekanntem Energieträger bepackt und auch gleich wieder entrümpelt wurden. Mit vollem Mund trafen wir zudem eine nachhaltig intelligente Entscheidung. Unser Turnier würde heute beginnen, und zwar mit genau 8 Mannschaften. Der "missliche" Einstieg in die Wettkämpfe wurde somit verpflichtend verbannt...

Um 7.20 machten wir uns auf den Weg, etwas chaotisch, so dass wir Guiding von Google-Maps und Busfahrern benötigten. Glücklicherweise konnten wir nicht zu spät kommen, da wir mit unserem Gegner gemeinsam im Big-City-Dschungel Orientierung suchten.

Trotz allem waren wir pünktlich im BSC Berlin und nach schneller Anmeldung verteilten sich die Jungs gewohnt professionell auf die Plätze - und Malte an sein 2. Frühstück. Schnell zeigte sich hier übrigens der Unterschied zum Vortag - die Anlage hatte alten Scharm, jedoch bröckelnden, und vom Glamour und Stil von Blau-Weiß war wahrlich nicht viel zu erkennen. Gleiches kann in etwa über unseren ersten Gegner gesagt werden. Die Jungs aus Sachsen-Anhalt, die übrigens lediglich zwei Quali-Runden spielen mussten, waren nett und total freundlich, aber auch mehr Warm-Up Partner als Wettkampfgegner - da passte es auch, dass der Ersatzspieler seine Turnschuhe im Hotel vergessen hatte. Spielzeit für Einzel und Doppel ca. eine Stunde (+ 20 min auf den Turnschuh warten).

Unser Viertelfinale war geschafft, das Halbfinale konnte kommen - es kam aber nicht, und kam nicht. Schlussendlich konnten wir mit einer Stunde Verspätung in die Runde mit Schleswig-Holstein einsteigen, einen solide aufgestellten Gegner, der zuvor Niedersachsen, die Jungs mit den teuersten Team-Klamotten - das Äußere sagt noch nichts über die Qualität aus - Sponsor VW... - besiegt hatte.

Max und Tim legten direkt mit ihren Einzel los und nach kurzer Betrachtung zeigte sich, dass Tim das solide nach Hause fahren würde, mit sicheren Grundlinienschlägen und variablem, druckvollem Tennis - the Iceman Tim. Der Gegner von Max machte hingegen zuerst eine sehr bedrohliche Figur, wurde jedoch von einem emotional stabilen und clever aufspielenden MagicMax schnell mit 6:0, 6:2 in seine Schranken gewiesen und schlussendlich zur Aufgabe (verletzungsbedingt) getrieben. Respekt Jungs!

Langsam wurde klar, dass das MCG im Turnier angekommen war und Hendrik zeigte das eindrucksvoll. Sein Gegner war ebenfalls nicht zu unterschätzen, kam aber nicht mit der Schnelligkeit und Beharrlichkeit unserer Nr. 3 klar und so schaffte er keine Winner zu erzielen - Hendrik wurde zum Düsseldorfer "Usain Bolt" an der Grundlinie. Ein deklassierendes Ergebnis ließ nur kurz auf sich warten - 6:0, 6:2.

Kämpfen musste Sven mit seinem Gegner, aber wohl auch mit seiner Krankheit, und "ein bisschen mit seinen Erwartungen" an sich. Das Topspiel des Tages wurde so schnell zum Publikumsmagneten, was leider nicht nur Vorteile hatte - vorm Zaun war es oft lauter als auf dem Platz - dank des Redeflusses des gegnerischen Lehrers (was mit ihm passierte bleibt hier unkommentiert).

Sven sah sich einem physisch überlegenen Spieler gegenüber, der mit seiner Größe und Kraft viel Druck von der Grundlinie ausübte und einen beeindruckenden Aufschlag ins Feld hämmerte. Auch die Rückhand, noch Schwachpunkt von Svens Gegner aus Baden Württemberg, war nicht von schlechten Eltern. Im ersten Satz nutzten Svens spielerische Überlegenheit und seine Erfahrung, Schnelligkeit und Varianz im Spiel jedoch noch problemlos aus, um beim Gegner genügend Fehler zu provozieren.

Im zweiten Satz wurde jedoch schnell deutlich, dass Mr. Schleswig-Holstein kein Frühstückshäppchen werden würde und die Bälle an Netzkante und auf die Linien nagten an Svens innerer Ruhe, wie auch die Auswirkungen seiner Grippe. Ein paar emotionale Ausbrüche folgten, die dem Gegner zudem Aufwind gaben. Im Publikum wurden wir beim Spielstand von 5:4 und Aufschlag für die Nordmannen langsam nervös - Sven nicht. Zum entscheidenden Zeitpunkt konnte er sich trotz deutlicher Anzeichen gesundheitlicher Schwächen beeindruckend fokussiert zurückmelden und schaffte das notwendige Break, brachte sein Aufschlagspiel sicher durch und erspielte sich sogar einen Matchball - den er leider nicht verwandeln konnte.

Für uns ging der Krimi weiter, denn Sven schaffte das erneute Break nicht und es ging in den Tie-Break. Unsere Nr. 1 sauer, genervt und angeschlagen - also schon wieder mehrere Gegner. Doch auch auf der anderen Netzseite wurde mit einigen Dämonen gerungen und Sven konnte das für sich nutzen, so dass er dem Kampf mit 7:4 ein Ende bereitete. Wow!

Die anschließenden Doppel waren eher Kür als Pflicht und wurden einstimmig als ein langer Satz gespielt. Hier möchte ich loswerden, dass es richtig Spaß macht, die Jungs gemeinsam auf dem Platz zu sehen - ein richtig gutes Team!!!

Busfahrt nach Hause, duschen, essen, Bett. Naja, soweit ich weiß...wobei, eben klopfe es und einer der Spieler hatte noch eine Frage zu seiner Englischhausaufgabe - was will man mehr...ein perfekter Tag. Gute Nacht! ... morgen geht es ja wieder um 6.20 Uhr aus den Federn...Hessen wartet, und Hessen ist unser Finalgegner...wenn wir den schlagen fahren wir nach Brasilien zur Weltmeisterschaft...naja, wenn unser Turnier "das" Turnier wäre...

Tag 3 in Berlin: Der letzte Turniertag stand voll und ganz im Zeichen der 1.

Als 1tes Team am Frühstückstisch war direkt klar, wie motiviert die Jungs waren, auch um Platz 9, unseren Platz 1, zu kämpfen. Belohnt wurden wir mit einer prall gefüllten Schüssel Pfannkuchen - zum 1sten Mal.

Mit dem Bus, schon routiniert, geht's anschließend zu Deutschlands Club Nr 1, Blau-Weiß: Anmeldung, Warm-Up, Einspielen, die Gegner aus Hessen beäugen...1rste Nervosität...

Runde 1 startete mit Tim und Max! Tim überzeugte nach einer anfänglichen Zitterpartie gegen einen kraftvoll-aggressiv aufspielenden, aber technisch unsicheren Gegner, im Match-Tie-Break - 3:1 für Tim/ 4:3 gegen/ 5:4 für/ 7:5 gegen/ 10:8 - gewonnen - Iceman. Magic Max zeigt direkt, dass er mental voll da war und ließ sich von vielen kleinen Provokationen seines Gegners nicht im geringsten beirren, zu unserem Erstaunen, und spielte vielmehr sein bestes Tennis. Nur 1mal redete er kurz mit sich selbst und machte Sven und mich nervös-grundlos! 2:0! Super Einstieg!

In den Einzeln 3 und 4 ging es dann richtig zur Sache. Während Hendrik vom 1ten Ball an voll da war und seinen Gegner nach Belieben kontrollierte, mit guter Länge von der Grundlinie und intelligent herausgespielten Matchwinnern, hatte unsere Nr. 1, Sven, zum 1rsten Mal in all den Jahren Schultennis das Nachsehen. Sein Gegner, wie Sven unter den Besten seines Jahrgangs, war an diesem Tag nicht zu schlagen- unglaublich schnell, perfekt antizipierend und mental hungrig schmiss sich Hessens Topspieler in jeden Ball und hatte eine Antwort auf wirklich alles. Sven hat gut aufgespielt, aber in dieser Partie war das einfach nicht genug - dass er gesundheitlich angeschlagen war, hatte auf den Verlauf des Spiels zudem großen Einfluss.

Aber 1mal mehr zeigte sich, wie wichtig die ganze Mannschaft ist. Sven wurde aufgefangen und wir führten 3:1 nach den Einzeln, 8 Spiele vorn.

Die Doppel waren schnell gefunden - 1 Satz musste noch geholt werden, und die Spielbilanz passen. Hessens Nr. 1 war an diesem Tag einfach untouchable und brachte unsere Jungs durch aggressives Volleyspiel zur Verzweiflung. Das Match war schnell gespielt und unser Vorsprung in Spielen schrumpfte auf 1 Spiel - doch noch 1 Mal bangen? Es hing am Ende an Max und Malte, die liefern mussten- und sie lieferten: Malte mit gewaltigen Aufschlägen und Härte am Netz und Max mit unglaublicher Präsenz, Verantwortung und Sicherheit - spätestens gegen Hessen musste man zu seinem Fan werden. Die Sticheleien der kleinen Hessen wurde von beiden wieder souverän ignoriert und im entscheidenden letzten Spiel von Malte, ab jetzt Mr. Thunder, mit zwei donnernden Schmetterschlägen endgültig erstickt - in beiden Fällen sprang der Ball über die hohe Hecke hinterm Spielfeld. Nach dem ersten Satz, 6:2 für uns, konnten wir endlich aufatmen und beim 3:2 im zweiten Satz war klar - Hessen ist geschlagen, NRW gewinnt die Begegnung und sichert sich Platz 1 ( in unserem Turnier) und Platz 9 bei den Deutschen Schul-Tennismeisterschaften. Gratulation für eine tolle Leistung.

Soviel zum sportlichen Teil. Auf uns wartete noch die große Abschlussveranstaltung mit 4000 weiteren Sportlerinnen und Sportlern in in der Max-Schmeling- Halle - also schnell zum Hotel, duschen, umziehen und los. Aber was dort passierte bleibt auch dort...nur so viel: in fesselnder Atmosphäre wurden das olympische Feuer entfacht, die Nationalhymne gesungen und die besten Mannschaften aus 15 Disziplinen geehrt - alles umrahmt von tollen Acts, wie z.B. ein inklusives Tanzprojekt Berliner Schulen zum Thema Liebe und Partnerschaft - und dann Party.

Dieser Abend bleibt in Erinnerung!

1 Land - 1 Event - 1 Team - 1malig. Danke Jungs!